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Farbunterstützung im X Window-System

Die Farbverarbeitung im X Window-System ist eine komplexe Aufgabe, weil sie für viele verschiedene Anzeigetypen portiert werden muss. Das X Window-System unterstützt Farben mithilfe von Farbtabellen und einer Farbnamendatenbank. Zur Konfiguration von Reflection X ist es nicht nötig, diese Informationen zu lesen. Sie sind für Benutzer bestimmt, die mehr über die Farbunterstützung im X Window-System erfahren möchten.

Farbtabellen

Die auf dem Monitor dargestellten Farben werden durch eine Kombination verschiedener Helligkeitswerte für Rot, Grün und Blau definiert. Bei diesem als RGB-Farbmodell bezeichneten Konzept handelt es sich um das am häufigsten eingesetzte Modell für farbfähige Anzeigegeräte. RGB-Farbdefinitionen sind in den Elementen (genannt Farbzellen) von Suchtabellen (genannt Farbtabellen) gespeichert, die auf dem Server gespeichert sind. Alle X-Server erstellen eine Standardfarbtabelle, die allen Clients mit einem geringen Farbbedarf zur Verfügung steht. Clients, die eine große Anzahl an Farben benötigen, können ihre eigenen privaten Farbtabellen erstellen.

Wenn Clientanwendungen versuchen, eine bestimmte Farbe zu verwenden, geben sie weder einen Pixelwert, noch explizit die Farbe an, in der die Zelle dargestellt werden soll. Stattdessen fordern sie Zugriff auf eine Farbzelle in einer Farbtabelle und erhalten einen Pixelwert zurück.

Der auf dem Bildschirm verfügbare Farbbereich ist eine Funktion der Anzahl von Bitebenen (die Pixeltiefe, die die Anzahl der darstellbaren Farben bestimmt) und die Breite des Hardwarefarbregisters (wenn acht Bit für jeden Primärfarbwert verfügbar sind, umfasst der Farbbereich ca. 16 Millionen Farben).

Da das X Window-System virtuelle Farbtabellen unterstützt, können beliebig viele Farbtabellen verwaltet werden. Beachten Sie jedoch, dass die Anzahl der gleichzeitig aktiven Farbtabellen begrenzt sein kann. Virtuelle Farbtabellen werden vom X Window-Manager beliebig in freie Plätze der Hardwarefarbtabelle eingefügt und wieder daraus entfernt.

Farbschema

Ein Farbschema beschreibt das Anzeigeformat für einen bestimmten Bildschirm. Es enthält Informationen dazu, wie die Funktionen der Anzeigehardware genutzt werden können. Es können mehrere Farbschemas vorliegen.

Die sechs Farbschemaklassen unterscheiden darin, ob es sich um Farb- oder Monochromschemas handelt, ob die Farbtabelle editierbar oder schreibgeschützt ist und darin, ob ein bestimmter Pixelwert einen einzelnen Index in der Farbtabelle bereitstellt oder sich aus getrennten Indizes für Rot-, Grün- und Blauwerte zusammensetzt. Im Folgenden finden Sie einen Vergleich der Farbschematypen:

Farbschematyp Lesen/Schreiben Nur Lesen
Monochrom/Grau GrayScale StaticGray
Einzelner Index für RGB PseudoColor StaticColor
Getrennte Indizes für RGB DirectColor TrueColor

Ein Bildschirm, der die DirectColor-Klasse unterstützt, kann theoretisch jede beliebige der sechs Farbschemaklassen unterstützen. Bildschirme mit PseudoColor-Unterstützung können auch die Farbschemaklassen GrayScale, StaticColor und StaticGray unterstützen. Wenn der Bildschirm die Farbschemaklasse GrayScale unterstützt, kann er auch StaticGray unterstützen.

Auch wenn eine bestimmte Farbschemaklasse theoretisch von der jeweiligen Anzeigehardware unterstützt wird, ist letztlich doch die Serverimplementierung entscheidend.

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