I.8 Fehlersuche beim Konfigurationsdienst

Nach einer Testübernahme oder Übernahme tritt ein Fehler auf der Ziel-VM aufgrund unspezifischer Probleme mit dem Konfigurationsdienst auf. Die allgemeine Fehlermeldung lautet:

Der Konfigurationsdienst auf dem Zielcomputer wurde offenbar nicht gestartet

In den Tipps zur Fehlersuche in diesem Abschnitt werden häufige Probleme mit dem Konfigurationsdienst und einige alternative Möglichkeiten zur Lösung erläutert.

I.8.1 Erkennen der Ursache des Problems

Der Konfigurationsdienst gibt an, dass PlateSpin-Server nicht mit dem Konfigurationsdienst auf der Ziel-VM kommunizieren kann. Analysieren Sie Ihr System, um die mögliche zugrunde liegende Ursache des Problems zu bestimmen.

Ziel-VM kann nicht gebootet werden

Das Betriebssystem muss in der Ziel-VM geladen sein, damit der Konfigurationsdienst normal gestartet werden kann. Wenn nicht gebootet werden kann, ist dies ein Hinweis auf einen möglichen Treiberkonflikt, einen Boot-Loader-Fehler oder einen beschädigten Datenträger.

Es wird empfohlen, ein Serviceticket beim Micro Focus-Kundenservice zu öffnen, wenn das Betriebssystem auf der Ziel-VM nicht gebootet werden kann.

Das Netzwerk ist nicht ordnungsgemäß eingerichtet

Das Netzwerk muss richtig eingerichtet sein, damit der Konfigurationsdienst auf dem Ziel-Workload mit dem PlateSpin-Server kommunizieren kann.

Stellen Sie sicher, dass Sie Ihr Netzwerk so konfiguriert haben, dass der Ziel-Workload mit dem PlateSpin-Server kommunizieren kann.

Lesen oder Schreiben von Statusmeldungen auf Diskettenlaufwerke nicht möglich

Der Konfigurationsdienst muss mit den Diskettenlaufwerken für VMware-VMs kommunizieren können, um Statusmeldungen für den PlateSpin-Server zu lesen und zu schreiben.

Überprüfen Sie, ob die Ziel-VM mit Diskettenlaufwerken kommunizieren kann.

  1. Öffnen Sie die Protokolldatei auf der VM (C:\windows\platespin\configuration\data\log.txt).

  2. Jede der folgenden Meldungen kann ein Hinweis darauf sein, dass auf das Diskettenlaufwerk nicht zugegriffen werden kann:

    Failed (5) to write to file \\?\Volume{<guid-number>}\log.zip
    
    CopyFile \\?\Volume{<guid-number>}\windows\platespin\configuration\data\result.txt 
    to \\?\Volume{<guid-number>}\result.txt failed
    
    The output floppy was not accessible after the timeout period

I.8.2 Schritte, die zur Lösung des Problems unternommen werden können

Versuchen Sie, Konfigurationsdienstfehler mit einer der Lösungen in diesem Abschnitt zu beheben.

Überspringen der Optimierung für erneutes Booten der Ziel-VM

Migrate versucht standardmäßig, die Anzahl der erneuten Bootvorgänge auf der Ziel-VM auf ein Minimum zu reduzieren, um den Übernahmevorgang zu beschleunigen. Möglicherweise verbessert sich die Kommunikation zwischen Ziel-VM und PlateSpin-Server, wenn zusätzliche erneute Bootvorgänge zugelassen werden.

So überspringen Sie die Optimierung für erneutes Booten:

  1. Melden Sie sich bei der PlateSpin Migrate-Weboberfläche als Administrator an und öffnen Sie die Konfigurationsseite für den PlateSpin-Server unter:

    https://Ihr_PlateSpin_Server/PlateSpinConfiguration/

  2. Suchen Sie den Parameter ConfigurationServiceValues.

  3. Bearbeiten Sie den Parameter ConfigurationServiceValues und legen Sie die Option SkipRebootOptimization auf true fest.

  4. Klicken Sie auf Speichern.

  5. Führen Sie eine inkrementelle oder Vollreproduktion aus.

    Die Reproduktion überträgt die geänderten Konfigurationseinstellungen auf die Ziel-VM.

  6. Führen Sie die Testübernahme oder Übernahme für die betroffenen Workloads erneut aus.

Reduzieren des Lese-/Schreibverkehrs auf Diskettenlaufwerken

Sie können die Häufigkeit reduzieren, mit der der PlateSpin-Server versucht, VMware-Eingaben oder -Ausgaben auf Diskettenlaufwerken zu lesen oder zu schreiben, wenn das Diagnoseprotokoll folgenden Fehler enthält:

Information:1:Attempting floppy download

gefolgt von:

Verbose:1:Failed to copy file from remote URL

– oder –

Ausnahme: Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler

Dieser Fehler wird dadurch verursacht, dass VMware die Ressource sperrt. Er weist darauf hin, dass der PlateSpin-Server bei jeder Statusprüfung das Diskettenlaufwerk trennt und wieder verbindet. Die Sperrung kann dazu führen, dass die Ziel-VM keine Lese- und Schreibvorgänge auf dem Diskettenlaufwerk durchführen kann. Weitere Informationen finden Sie in dem KB-Artikel Using the VMware vCenter Server 4.x,5.x and 6.0 Datastore Browser to Download or Copy a Powered-On Virtual Machine's .vmx and .nvram Files Fails (1019286).

Wenn Probleme beim Sperren des Diskettenlaufwerks auftreten, können Sie die Werte für die Polling-Einstellungen des Konfigurationsdiensts auf dem PlateSpin-Server erhöhen:

vmwareConfigServicePollStartDelay

Dieser Parameter bestimmt die Wartezeit, bis der PlateSpin-Server mit dem Polling für den Status des Ziel-Workloads beginnt. Der Standardwert ist 120 Sekunden (2 Minuten).

vmwareConfigServicePollIntervalInMilliseconds

Dieser Parameter bestimmt die Häufigkeit, mit der der PlateSpin-Server versucht, mit dem Ziel-Workload zu kommunizieren und auf VMware-Diskettenlaufwerken zu lesen oder zu schreiben. Das standardmäßige Polling-Intervall beträgt 30000 ms (30 Sekunden).

vmwareConfigServicePollStartTimeout

Dieser Parameter bestimmt, wie lange der PlateSpin-Server nach dem Start der Ziel-VM wartet, bevor er einen Fehler in der Weboberfläche anzeigt. Der Standardwert ist 420 Sekunden (7 Minuten).

vmwareConfigServicePollUpdateTimeout

Dieser Parameter bestimmt, wie lange der PlateSpin-Server nach jedem Polling-Intervall wartet, bevor er einen Fehler in der Weboberfläche anzeigt. Der Standardwert ist 300 Sekunden (5 Minuten).

Je höher die Werte für diese Parameter sind, desto seltener versucht der PlateSpin-Server, Lese- oder Schreibvorgänge auf den VMware-Diskettenlaufwerken der Ziel-VMs durchzuführen.

So reduzieren Sie den Lese- und Schreibverkehr für VMware-Diskettenlaufwerke:

  1. Melden Sie sich bei der PlateSpin Migrate-Weboberfläche als Administrator an und öffnen Sie die Konfigurationsseite für den PlateSpin-Server unter:

    https://Ihr_PlateSpin_Server/PlateSpinConfiguration/

  2. Suchen Sie die Polling-Parameter des Konfigurationsdiensts, ändern Sie die Einstellungen nach Bedarf und klicken Sie auf Speichern.

    Beispiel:

    vmwareConfigServicePollStartDelay = 180 (3 Minuten) 
    vmwareConfigServicePollIntervalInMilliseconds = 300000 (5 Minuten) 
    vmwareConfigServicePollStartTimeout = 1200 (20 Minuten) 
    vmwareConfigServicePollUpdateTimeout = 900 (15 Minuten)

    Alternativ:

    vmwareConfigServicePollStartDelay = 300 (5 Minuten) 
    vmwareConfigServicePollIntervalInMilliseconds = 480000 (8 Minuten) 
    vmwareConfigServicePollStartTimeout = 1200 (20 Minuten) 
    vmwareConfigServicePollUpdateTimeout = 900 (15 Minuten)
  3. Führen Sie eine inkrementelle oder Vollreproduktion aus.

    Die Reproduktion überträgt die geänderten Konfigurationseinstellungen auf die Ziel-VM.

  4. Führen Sie die Testübernahme oder Übernahme für die betroffenen Workloads erneut aus.

Ändern des Starttyps zum Verlängern der Verzögerung

Möglicherweise wird der Konfigurationsdienst gestartet, bevor die Ressourcen verfügbar sind. Sie können den Starttyp des Konfigurationsdiensts ändern, um die Verzögerung zu verlängern.

So ändern Sie den Starttyp:

  1. Melden Sie sich bei der PlateSpin Migrate-Weboberfläche als Administrator an und öffnen Sie die Konfigurationsseite für den PlateSpin-Server unter:

    https://Ihr_PlateSpin_Server/PlateSpinConfiguration/

  2. Suchen Sie den Parameter windowsConfigServiceStartType.

  3. Ändern Sie den Wert von windowsConfigServiceStartType zu AutoDelay.

    Für windowsConfigServiceStartType sind folgende Optionen verfügbar:

    • GroupDelay ist der Standardwert, mit dem der Konfigurationsdienst in der Registrierung am Ende von ServiceGroupOrder hinzugefügt wird.

    • AutoDelay verlängert die Verzögerung bis zum Starten des Diensts auf das Maximum (2 Minuten nach dem Booten). Ändern Sie außerdem den Parameterwert für ServicesPipeTimeoutForWindowsConfigService in Schritt 4.

    • NoDelay ist die effizienteste Option, mit der der Dienst gestartet wird, sobald Windows dies zulässt. Diese Einstellung wird jedoch nicht empfohlen, da Probleme mit der Verbindung zu Ressourcen auftreten können.

  4. (AutoDelay) Ändern Sie die Einstellung des Parameters ServicesPipeTimeoutForWindowsConfigService zu 180 Sekunden, um die 120 Sekunden zu berücksichtigen, die der Dienst nach dem Booten zum Starten benötigt, wenn in Schritt 3 für windowsConfigServiceStartType der Wert AutoDelay eingestellt wird.

  5. Klicken Sie auf Speichern.

  6. Führen Sie eine inkrementelle oder Vollreproduktion aus.

    Die Reproduktion überträgt die geänderten Konfigurationseinstellungen auf die Ziel-VM.

  7. Führen Sie die Testübernahme oder Übernahme für die betroffenen Workloads erneut aus.

Konfigurieren, dass Dienste, die zu Konflikten führen, nicht automatisch beim Start ausgeführt werden

Während einer Übernahmeaktion stört ein Windows-Dienst das Mounten von Diskettenlaufwerken.

Bestimmen Sie, welche Windows-Dienste so konfiguriert sind, dass sie beim erneuten Booten gestartet werden. Es ist bekannt, dass einige Dienste den Konfigurationsdienst beim Schreiben auf ein Diskettenlaufwerk stören, beispielsweise die Drahtloskonfiguration und bestimmte Virenschutz-Programme. Konfigurieren Sie diese Dienste so, dass sie nicht automatisch bei einer Testübernahme oder Übernahme ausgeführt werden. Wiederholen Sie dann die Testübernahme oder Übernahme.

Sie können auch versuchen, auf der Konfigurationsseite alle nicht wesentlichen Dienste für eine Testübernahme oder Übernahme zu deaktivieren, und die Testübernahme oder Übernahme dann wiederholen.

I.8.3 Zusätzliche Tipps für die Fehlersuche

Wenn der Konfigurationsdienst keinen Kontakt mit dem PlateSpin-Server aufnehmen kann, zeigt die Diagnose nur einen Aspekt des Problems. Sie benötigen auch die Protokolle der Ziel-VM:

  • Windows-Workloads: Die Protokolle des Konfigurationsdiensts befinden sich im Ordner C:\windows\platespin\configuration\data.

    • Die Datei log.txt enthält alle Protokollierungsinformationen; die Datei Config.ini ist jedoch nützlich, um zu verstehen, welche Einstellungen konfiguriert werden müssen.

    • Die Datei result.txt enthält den Status des ausgeführten Konfigurationsdiensts.

    • Wenn die Ziel-VM nicht vom Eingabe-Diskettenlaufwerk lesen kann, verfügt sie nicht über die zusammengeführte Datei Config.ini, die benutzerdefinierte Netzwerkkonfigurationsinformationen für die Testübernahme-Netzwerkumgebung enthalten kann.

    • Wenn die Datei Config.ini nicht über netzwerkbezogene Informationen (wie z. B. [NIC0]) verfügt, könnte der Netzwerkadapter der Ziel-VM Sonderzeichen im Namen enthalten.

      Es ist ein bekanntes Problem, dass die Datei Config.ini erst dann richtige Werte enthält, wenn sie mit der auf dem Diskettenlaufwerk zusammengeführt wird.

    • Die Ziel-VM versucht, neu zu booten, wenn sie weder eine Verbindung zum Ausgabe-Diskettenlaufwerk noch zum Eingabe-Diskettenlaufwerk (nur einmal) herstellen kann. In diesem Fall wird eine config.ini.floppyreboot-Datei erstellt.

  • Linux-Workloads: Die Protokolle des Konfigurationsdiensts befinden sich im Ordner /tmp.

    • Die Namen der Hauptprotokolldateien lauten file*.platespin.fileLogger.

      Es wird empfohlen, alle Konfigurationsordner in /tmp zu untersuchen. Erstellen Sie ein Tar-Paket mit den Konfigurationsordnern und den Dateien des Typs file*.platespin.fileLogger und senden Sie es an den Micro Focus-Kundendienst.

    • Suchen Sie außerdem folgende Konfigurationsdateien:

      • /tmp/Ofx.RunCommand.Output*
      • /tmp/*DiskHelper*
      • /tmp/*VmTools*
    • Die Konfigurationsdatei ist /usr/lib/psconfigservice/data/config.conf.

    • Die Protokolldatei mit dem Endergebnis ist /usr/lib/psconfigservice/data/result.txt.